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Aktuelle Nachrichten:

Datum: 13.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

NRW : Rot-Grün will Nichtraucherschutz verbessern

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen steht eine Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes an. Die SPD-Fraktion im Landtag diskutierte am Dienstag über erste Eckpunkte. Die Grünen machen beim Koalitionspartner seit Monaten Druck für ein strenges Rauchverbot unter anderem in Kneipen und Restaurants.

Das NRW-Nichtraucherschutzgesetz der alten schwarz-gelben Landesregierung war 2008 in Kraft getreten. Das Gesetz sieht aber zahlreiche Ausnahmeregeln vom Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden vor. Deshalb hatte Rot-Grün nach dem Regierungswechsel 2010 striktere Regeln angekündigt.

Ein Ende für den „Flickenteppich“
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will in den nächsten Wochen einen Entwurf für einen verbesserten Nichtraucherschutz vorlegen. Sobald der Entwurf vom rot-grünen Kabinett beschlossen ist, wird er dem Landtag überstellt. Nach SPD-Angaben soll der Gesetzentwurf im Herbst ins Parlament eingebracht werden.

„Wir brauchen beim Nichtraucherschutz mehr Klarheit, auch zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen“, sagte Steffens. Die SPD-Gesundheitsexpertin Heike Gebhard kündigte einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen an. In der Gastronomie solle Schluss sein mit dem „Flickenteppich“, sagte Gebhard.

Ziel sei eine „einheitliche Regelung“, die von den Städten kontrolliert werden könne. Es werde insgesamt mehr Rauchverbote in gastronomischen Betrieben geben, sagte die Abgeordnete. Ob es ein generelles Verbot in Kneipen geben soll, ließ sie offen.

Quelle:aerzteblatt.de

Link: Rot-Grün will Nichtraucherschutz verbessern
Datum: 13.09.2011 - Kategorie: COPD

Exazerationen verhindern heißt die Devise bei der COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Von: Dr. Carola Gessner

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem ; zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22%. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines ;Exazerbations-Phänotyps; stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im Klinikarzt.

Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17%. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30%, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle:MEDICALE-Tribune

Link: Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Datum: 12.09.2011 - Kategorie: Presse

Schwarz-Gelb will den Wirkstoffkatalog

Ärzte Zeitung, 11.09.2011
Schwarz-Gelb will den Wirkstoffkatalog
KBV-ABDA-Konzept soll ins Versorgungsgesetz
BERLIN (sun/nös). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) sind ihrem Ziel eines Medikationskatalogs näher gekommen. Entsprechende Modellprojekte will die schwarz-gelbe Koalition über das Versorgungsgesetz möglich machen.

Mit dem Konzept waren KBV und ABDA im April vorgeprescht. Ärzte und Apotheker sollen vor allem für Volkskrankheiten einen Medikationskatalog vereinbaren. Der Arzt verordnet nur noch den Wirkstoff, über das Präparat entscheidet der Apotheker anhand einer zuvor festgelegten Liste.

KVen, Apothekerverbände und Kassen sollen dazu auf Landesebene Modellvorhaben vereinbaren können, heißt es in dem Änderungsantrag von Union und FDP, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt. Entscheidend für den Katalog ist die "wirtschaftliche Wirkstoffauswahl".

Geplant ist zudem ein Schiedsverfahren: Kommt es zu keiner Einigung, soll jede Vertragspartei beim Schiedsamt eine Festsetzung erwirken können. KBV und ABDA erwarten Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr. Ärzte und Apotheker fordern ein Drittel der Überschüsse.

Die Koalition will mit dem Modell Qualität, Therapietreue und Wirtschaftlichkeit verbessern. Für Chroniker, die mindestens fünf Arzneien einnehmen, soll es eine Dauerüberwachung der Gesamtmedikation geben. Die Kassen hatten das Konzept zunächst grundsätzlich begrüßt. Sie verwiesen aber auf bereits vorhandene Möglichkeiten der Wirkstoffverordnung.

Quelle: www.Ärzte Zeitung.de

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Datum: 09.09.2011 - Kategorie: COPD

COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten

COPD: Unheilbare Krankheit trifft jeden Vierten
London (dapd). Jeder vierte Mensch wird im Laufe seines Lebens die schwere, unheilbare Lungenkrankheit COPD entwickeln. Das haben kanadische Forscher in einer ersten umfassenden Risikoabschätzung für diese Erkrankung herausgefunden. Das Erkrankungsrisiko ähnele damit dem von Diabetes und Asthma und sei dreimal so hoch wie das eines Herzinfarkts, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «The Lancet». (Lancet 2011; 378: 991-96)

Die durch Rauchen oder Umweltschadstoffe ausgelöste Lungenerkrankung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO heute die vierthäufigste Todesursache weltweit. «Obwohl COPD eine der tödlichsten, häufigsten und teuersten chronischen Krankheiten weltweit ist, gab es bisher keine Zahlen darüber, wie hoch das Erkrankungsrisiko in der breiten Bevölkerung ist», sagen die Wissenschaftler.

Für ihre Studie werteten die Forscher die Gesundheitsdaten von 13 Millionen Einwohnern der kanadischen Provinz Ontario aus. Dabei habe sich gezeigt, dass eine heute 35-jährige Frau im Laufe ihres Lebens mit dreifach höherer Wahrscheinlichkeit an COPD erkranken werde als an Brustkrebs, berichten Erstautorin Andrea Gershon von der University of Toronto und ihre Kollegen. Bei Männern liege das Risiko dreifach höher als für Prostatakrebs.

«Trotzdem scheint die breite Öffentlichkeit noch immer kaum etwas über COPD und seine gesundheitliche Bedeutung zu wissen», sagen die Forscher. Sie hoffen, dass ihre neuen Erkenntnisse nun mehr Aufmerksamkeit für diese Krankheit wecken. Sie könnten aber auch dazu beitragen, künftig mehr finanzielle Förderung sowohl für die Behandlung und Betreuung der Betroffenen, als auch für die weitere Forschung zu erhalten, hoffen die Wissenschaftler.

Mehr als nur «Raucherlunge»
Lange Zeit als «Raucherlunge» abgetan, gilt die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD heute als eine der schwerwiegendsten Krankheiten weltweit. 8 bis 20 Prozent aller über 40-jährigen sind laut WHO bereits davon betroffen. Bis zum Jahr 2030 könne COPD sogar zur dritthäufigsten Todesursache nach Herzkrankheiten und Schlaganfällen werden, heißt es. Sie sei schon jetzt eine der führenden Ursachen für Krankenhausaufenthalte und habe einen großen Anteil an den Kosten der nationalen Gesundheitssysteme.

Hauptsymptome der COPD sind Auswurf, Husten und Atemnot. Wird das Fortschreiten der Krankheit nicht gebremst, können schwere Entzündungen und Veränderungen an den Lungenbläschen zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und letztlich zum Tode führen. Heilbar ist COPD bisher nicht.

Krankheitsgeschichte über 14 Jahre verfolgt
Gershon und ihre Kollegen analysierten Gesundheitsdaten von 13 Millionen Menschen im Alter zwischen 35 und 80 Jahren, die von der staatlichen Krankenversicherung der kanadischen Provinz Ontario erfasst waren. Beginnend mit dem Jahr 1996 untersuchten die Forscher, wie viele Personen in den folgenden 14 Jahren COPD bekamen, aber auch, welche anderen Krankheiten im Untersuchungszeitraum auftraten. Aus der Häufigkeit, mit der COPD in verschiedenen Altersklassen neu auftrat, ermittelten die Forscher das Risiko für eine Person, im Laufe ihres Lebens diese Krankheit zu bekommen.

Die Wissenschaftler kamen auf ein Gesamtrisiko für COPD von 27,6 Prozent, das entspricht mehr als einem Viertel aller Personen. Männer seien etwas stärker betroffen als Frauen, sagen die Forscher. Zudem steige das Risiko exponentiell mit dem Alter. Als weitere, die Krankheit fördernde Faktoren hätten sich ein niedriger sozio-ökonomischer Status und das Leben in der Stadt erwiesen.

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Datum: 09.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen

Technische Voraussetzungen für Infektionsschutz fehlen
Berlin – In mehr als drei Viertel der Kliniken fehlen Instrumente für einen besseren Infektionsschutz. Dazu gehören zum Beispiel elektronische Systeme zur Erfassung von Antibiotikagaben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Die Fachgesellschaft warnte, ohne diese und weitere Qualitätsmerkmale sei das überarbeitete Infektionsschutzgesetz (IfSG) zum Scheitern verurteilt. Es verpflichtet Krankenhäuser unter anderem, Hygieneärzte zu beschäftigen und Infektionen früher zu melden. „Die Überarbeitung des Gesetztes war dringend notwendig und ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jürgen Schüttler, Kongress-Präsident des Hauptstadtkongresses der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie 2011 und Direktor der Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Antibiotika-Resistenzen hätten sich in den letzten Jahren dramatisch ausgebreitet. Ursache sei der unkontrollierte Einsatz von Antibiotika.

Damit das neue Hygiene-Gesetz die Infektionsraten senkt, braucht es laut DGAI präventive Strategien, die eine Übertragung verhindern. Es fehlten jedoch Erfassungssysteme, die einfache Maßnahmen wie Handhygiene und den Verbrauch an Desinfektionsmitteln überprüften. Auch die technischen Voraussetzungen, um die unnötige Gabe von Antibiotika zu vermeiden, seien nicht gegeben.

Die DGAI empfiehlt elektronische Patientenkurven (PDMS). Sie registrieren Patientendaten im Minutentakt und überwachen auch die Auswahl und Dauer der Antibiotikaverordnung. „Aber in Deutschland verfügen noch nicht einmal 20 Prozent der Intensivstationen über ein PDMS“, beklagte Maria Deja von der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Berliner Charité.
Quelle: © hil/aerzteblatt.de

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Datum: 08.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen

Mittwoch, 7. September 2011
Micro-RNA: Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen
Homburg/Saar
Der Nachweis von sogenannten Micro-RNA in Körperflüssigkeiten könnte die Labormedizin verändern. Die Moleküle hinterlassen bei einer Vielzahl von Krankheiten einen genetischen Fingerabdruck im Blut. Eine deutsche Forschergruppe stellt jetzt in Nature Methods (2011; doi: 10.1038/nMeth.1682) einen ersten Test vor, der in der Lage sein soll, vierzehn Krankheiten zu unterscheiden.

Micro-RNA enthalten selbst keine Erbinformation für Proteine. Sie beeinflussen aber die Ablesung anderer Gene. Art und Menge der Micro-RNA verändert sich bei einer Vielzahl von Krankheiten. Das Ergebnis ist ein bestimmtes Profil, das sich auch im Blut nachweisen lässt. Der Bioinformatiker Andreas Keller von der Universität des Saarlandes in Homburg hat einen Test entwickelt, der gleichzeitig den Informationsgehalt von über 100 Micros-RNA berücksichtigt.

Im letzten Jahr hatte die Gruppe um Jörg Wischhusen und Johannes Dietl von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik bereits den Beweis erbracht, dass der Test ein Ovarialkarzinom recht zuverlässig erkennen kann. Der Test erreichte eine Trefferquote (Accuracy) von über 76 Prozent, beim serösen Subtyp sogar von über 85 Prozent.

zum Thema
Abstract der aktuellen Studie
Pressemitteilung der Universität Würzburg
Studie im British Journal of Cancer
Biomarker Discovery Center

Die im British Journal of Cancer (2010; 103: 693-700) publizierten Untersuchungen wurden allerdings an Patienten mit klinisch manifesten (und bereits vorbehandelten) Karzinomen durchgeführt, so dass die Ergebnisse nichts über den Wert des Tests für ein etwaiges Screening des Ovarialkarzinom aussagen, was eine wichtige Lücke in der Krebsfrüherkennung füllen würde.

Jetzt stellt das Team um Keller die Ergebnisse einer Nachfolgestudie vor, an der sich zahlreiche deutsche Zentren beteiligt haben. In 454 Blutproben wurde nach einem Profil für 14 Krankheiten gesucht. Darunter waren Krebserkrankungen von Pankreas, Prostata und Gastrointestinaltrakt, Nervenerkrankungen wie die multiple Sklerose und Lungenerkrankungen wie Bronchialkarzinom und COPD.

Die vom Heidelberger Biomarker Discovery Center ausgewerteten Daten zeigen, dass die einzelnen Erkrankungen tatsächlich anhand der Expression von 863 Micro-RNA unterschieden werden können. Bei einzelnen Erkrankungen betrug die Trefferquote über 99 Prozent, beim Ovarialkarzinom lag sie jenseits der 90 Prozent.

Nach einer anderen Angabe lassen sich Lungenkrebs und COPD zu fast 92 Prozent korrekt voneinander unterscheiden. Wiederum handelt es sich aber um die retrospektive Analyse manifester Erkrankung, aus der nicht unbedingt auf eine Eignung in der Labormedizin geschlossen werden kann.

Der nächste Schritt dürfte darin bestehen, die Profile der einzelnen Erkrankungen auf einige wenige MicroRNA herunterzubrechen, auch um die Kosten eines etwaigen Tests nicht ausufern zu lassen. Vorerst handelt es sich um ein Ergebnis der Grundlagenforschung. Ein Einsatz in der Klinik ist nicht absehbar.
Quelle: © rme/aerzteblatt.de

Link: Ein Bluttest für 14 häufige Erkrankungen
Datum: 05.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen

Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen
Berlin; Das Bundesgesundheitsministerium plant konkrete Schritte, um in Arztpraxen gegen unbegründete und ungerechtfertigte Wartezeiten vorzugehen.

Geprüft wurden bislang dem Vernehmen nach mehrere Handlungsoptionen. Diskutiert wird aktuell über einen konkreten Änderungsvorschlag zum Entwurf für ein Versorgungsstrukturgesetz, der in Berlin kursiert.

Demnach soll der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) erweitert werden um die angemessene und zeitnahe Zurverfügungstellung der fachärztlichen Versorgung. Nach den Vorstellungen des Gesundheitsministeriums sollen mögliche Sanktionen bei Verstößen allerdings von der Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen geregelt werden.

Die Verhandlungspartner sollen zudem festlegen, welche Zeiten im Regelfall und im Ausnahmefall noch eine zeitnahe fachärztliche Versorgung darstellen, heißt es in dem Änderungsvorschlag. Die KVen können den Notdienst auch durch die Kooperationen und eine organisatorische Verknüpfung mit Krankenhäusern sicherstellen.
Quelle: aerzteblatt.de

Link: Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen
Datum: 03.09.2011 - Kategorie: COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Von: Dr. Carola Gessner

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem – zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in 55 % häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22 %. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines „Exazerbations-Phänotyps“ stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im „Klinikarzt“.

Exazerbationen vermeiden senktdie Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, „alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen“.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17 %. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300 µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18 µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30 %, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle: http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/mit-neuen-therapien-gegen-die-copd-kaempfen.html?no_cache=1

Link: Mit-neuen-therapien-gegen-die-copd-kaempfen
Datum: 03.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Ein Code gegen Arzneifälscher

Ein Code gegen Arzneifälscher
Gefälschte Arzneimittel haben in der legalen Vertriebskette nichts zu suchen. Ein Sicherheitscode soll künftig jede Packung eindeutig identifizierbar machen.

Von Anno Fricke

Schwer zu fälschen soll er sein, der DataMatrix-Code auf Arzneimittelpackungen.
BERLIN. Arzneimittelherstellern und Apothekern stehen Investitionen ins Haus. Die verlangt der Aufbau eines europäischen Schutzschildes gegen gefälschte Arzneimittel in den legalen Vertriebsketten.

Der deutsche Knoten im EU-weiten Sicherheitsnetz heißt securPharm.

In dieser Initiative haben sich die Verbände der Arzneimittelhersteller, der Pharmagroßhandel und die Apotheker zusammengeschlossen.

Testläufe zum Schutz vor Arzneifälschungen ab 2013
Sie soll in den kommenden Jahren eine im Juli veröffentlichte Richtlinie der Europäischen Union zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen umsetzen. Testläufe sind ab 2013 geplant.

Etwa ab 2016 soll das Sicherheitssystem arbeiten, schätzt der designierte Geschäftsführer von securPharm, Dr. Reinhard Hoferichter. Weitere Akteure sollen in den Aufbau des Systems eingebunden werden.

Und so soll es funktionieren: Arzneimittelpackungen erhalten einen Data-Matrix-Code, wie sie zum Beispiel die Deutsche Bahn auf ihren Tickets verwendet. Bevor er einem Kunden ein Medikament aushändigt, scannt der Apotheker den Code.

Damit löst er eine Abfrage in der Herstellerdatenbank aus. Ist die Seriennummer ordnungsgemäß, wird das vom System bestätigt. Eine unbekannte oder bereits von einer anderen Apotheke abgegebene Packungsnummer löst dagegen Alarm aus.

"Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen"
Der Datenschutz soll groß geschrieben werden: "Die Industrie wird keinen Zugang zu Patientendaten bekommen", sagte Hoferichter.

Es werde sich nicht zurückverfolgen lassen, welchen Weg eine Packung genommen habe und wo sie abgegeben worden sei.

Das System werde eine Eigenentwicklung von securPharm sein, kündigte Hoferichter an. Hersteller hätten mit Investitionen in sechsstelliger Höhe pro Fertigungsstraße zu rechnen.

Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware
In den Apotheken müssten Scanner für die DataMatrix-Codes und neue Apothekersoftware angeschafft werden. Er rechne im Schnitt mit Ausgaben von 1.500 Euro, sagte Dr. Peter Homann von der ABDA.

Die Kosten der Systementwicklung übernehmen die sechs Verbände (BAH, BPI, pro generika, vfa, Phagro und ABDA) zu gleichen Teilen.

Für die Aufteilung der Kosten im späteren Betrieb versprach Hoferichter eine "faire Lösung". Generika haben ein geringeres Fälschungsrisiko als patentgeschützte Arzneien.

Zuversichtliche Signale aus der Politik
Die Initiative ist früh am Start. Das eröffne die Möglichkeit, das System europaweit einzusetzen, sagte Hoferichter. Er räumte ein, dass securPharm eventuell an den für 2013 erwarteten technischen Anforderungen der EU vorbei entwickelt werde. Die Signale aus der Politik stimmten ihn jedoch zuversichtlich.

2010 haben die Apotheken 1,4 Milliarden Arzneimittelpackungen abgegeben. Die Polizei deckte neun Fälle auf, in denen gefälschte Arzneimittel in Verkehr gebracht werden sollten. Bei den meisten handelte es sich um illegale Reimporte in gefälschten Verpackungen.

Quelle: aerztezeitung
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/668220/code-arzneifaelscher.html

Link: Ein Code gegen Arzneifälscher
Datum: 02.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Schnarchen, viel Lärm um nichts?

Viel Lärm um nichts?
Von Armin Steffen und Boris Alexander Stuck
Schnarchen ist laut und lästig. Wenig bekannt ist, dass es eine gefährliche Schlafapnoe anzeigen kann. Dies muss ein Arzt vor der Therapie klären. Wie wirksam sind die Therapieoptionen von Schnarchschnuller bis zur Schlafchirurgie?

Schnarchgeräusche werden durch Vi­brationen der Schleimhäute bei erhöhtem Atemwegswiderstand im Schlaf erzeugt und können im gesamten oberen Atemweg entstehen. Vor allem bei verminderter Muskelspannung von Schlund und Zunge sowie an den Engstellen des oberen Atemwegs, zum Beispiel an Weichgaumen, Gaumenmandeln, Zungengrund oder Kehlkopfdeckel, kann es zum ungewollten Geräusch kommen (Abbildung 1). Da die Muskelspannung im Schlaf deutlich herabgesetzt ist, treten diese Vibrationen in aller Regel nur im Schlaf und nicht im Wachzustand auf. Allerdings kann das Geräusch an mehreren anatomischen Stellen zugleich entstehen; das macht es so individuell und die Behandlung so schwierig. Männer, übergewichtige und ältere Personen sind häufiger betroffen.
Schnarchen ist ein häufiges Problem mit einer Prävalenz von 28 bis 44 Prozent (6, 9). Aller­dings sind solche Angaben mit Vorsicht zu betrachten, da die jeweiligen Erhebungsmethoden mit Fremd- oder Eigenanamne­se und die unter­suchten Bevöl­kerungsgruppen kaum mitein­ander zu vergleichen sind. Zudem kann die Schnarchinten­sität von Nacht zu Nacht stark variieren. Letztlich ist nicht klar definiert, welche Atemgeräu­sche im Schlaf überhaupt als Schnarchen zu bezeichnen sind. Die Abgrenzung zwischen normaler Atmung, verstärkten Atemgeräuschen und Schnarchen ist fließend.

mehr unter:http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39139

Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

Link: Schnarchen, viel Lärm um nichts?
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