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Aktuelle Nachrichten:

Datum: 11.10.2011 - Kategorie: Allgemeines

Neue Riesenkasse: DAK und BKK Gesundheit fusionieren

Aus zwei wird eine: Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und die BKK Gesundheit schließen sich zusammen. Die Megafusion ist für den 1. Januar 2012 geplant.

Link: NetDoktor
Datum: 10.10.2011 - Kategorie: COPD

European Respiratory Society (ERS) verleiht COPD-Forschungspreis

Die European Respiratory Society (ERS) verkündete heute im Rahmen einer offiziellen Verleihungszeremonie die Gewinnerin des diesjährigen COPD- Forschungspreises: Dr. Hendrika Marike Boezen, Professorin für Epidemiologie an der Universität Groningen in den Niederlanden.

Link: journalMED
Datum: 10.10.2011 - Kategorie: Allgemeines

Mit variablem Modus schonender beatmen?

Forscher am Dresdner Uniklinikum haben ein Konzept zur variablen Beatmung von Patienten entwickelt und patentieren lassen: Mit einer an die natürliche Atmung angepassten maschinellen Beatmung soll das Risiko von Lungenschäden verringert und die Dauer der Beatmung verkürzt werden.

Link: Lungenärzte im Netz
Datum: 07.10.2011 - Kategorie: Transplantation

Transplantations­mediziner für sogenannte Entscheidungslösung

Transplantations­mediziner für sogenannte Entscheidungslösung
Regensburg
Bei der geplanten Neuregelung des Organspenderechts plädieren Deutschlands Transplantationsmediziner für die sogenannte Entscheidungslösung. Der Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), Wolf Bechstein, sagte am Donnerstag, eine solche Regelung wäre sicherlich ein Meilenstein.

Generell gebe es viel zu wenige Organspender in Deutschland, warnte die DTG. Pro Jahr würden in der Bundesrepublik rund 1.300 Spender gezählt. Demgegenüber hätten zu Jahresbeginn mehr als 11.500 Patienten in Deutschland auf eine Organtransplantation gewartet.

Kassen sollen Befragung koordinieren
Die Entscheidungslösung sieht vor, dass jeder Bürger sich mindestens einmal in seinem Leben für oder gegen eine Organspende entscheidet. Diese Befragung müsse aktiv und möglichst früh geschehen, forderte Bechstein zum Auftakt der DTG-Jahrestagung in Regensburg.

Dies könne idealerweise bei der geplanten Herausgabe einer neuen Gesundheitskarte geschehen. Die Koordination der Befragung sei bei den Krankenkassen sehr gut aufgehoben, sagte Bechstein. Eine EU-Richtlinie zwingt die Bundesrepublik, das Transplantationsgesetz bis zum Jahr 2012 zu novellieren.

Ursprünglich hatten die Fachmediziner für Deutschland eine Widerspruchslösung nach dem Vorbild von Ländern wie Österreich oder Spanien gefordert. Dieses Modell sähe vor, dass jedermann nach dem ärztlich festgestellten Hirntod als Organspender gelten kann, solange er nicht ausdrücklich widersprochen hat.

DTG-Tagungspräsident Hans-Jürgen Schlitt nannte die Widerspruchslösung die einfachste und sinnvollste Variante. In Europa verzeichneten Länder mit einer solchen Regelung die höchsten Organspenderaten. Die Medizin hätte aber eingesehen, dass es für die Widerspruchslösung in der Bundesrepublik derzeit keinen Konsens gebe, räumte Schlitt ein.
Ärzte sollen für Beratung zusätzlich honoriert werden
Um die Zahl der Organspenden in Deutschland weiter zu erhöhen, schlägt die DTG außerdem vor, Ärzte zusätzlich zu honorieren, wenn sie Patienten gezielt in Organspendefragen beraten. DTG-Präsident Beckstein plädierte in diesem Zusammenhang für die Einführung einer gesonderten Gebührenziffer für solche Transplantations-Beratungen.

Der Vorsitzende der SPD im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, bekräftige erneut seine Erwartung, dass ein Gruppenantrag zur Entscheidungslösung eine breite Mehrheit quer durch alle Fraktionen bekommen würde. Die Bischöfe warnten hingegen vor zu großem moralischen Druck.

Steinmeier hofft, dass auch der bislang skeptische Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am Ende den Gruppenantrag zur Entscheidungslösung unterstützen werde.

Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Mitglied des Ethikrates, sagte bei einer Pressekonferenz während der Herbstvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz in Fulda, die Information der Bürger über dieses Thema müsse sensibel und kompetent erfolgen.
Auch er sprach sich auch für organisatorische Verbesserungen in den Kliniken aus, denn derzeit beteiligten sich weniger als die Hälfte an der Mitteilung potenzieller Organspender. Losinger schlug einen Transplantionsbeauftragten in jeder Klinik vor.

Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart Gebhard Fürst, Vorsitzender der Kommission Bioethik der Bischofskonferenz, warnte davor, moralischen Druck auf mögliche Spender auszuüben. Zudem mahnte er zu Sensibilität. Es geht um einen toten Menschen, nicht ein zur Verfügung gestelltes Ersatzteillager. Bis zu 1.500 Menschen sterben nach seinen Angaben jedes Jahr in Deutschland, weil sie kein lebensrettendes Organ bekommen.
Quelle: © dapd/aerzteblatt.de

Link: Transplantations­mediziner für sogenannte Entscheidungslösung
Datum: 06.10.2011 - Kategorie: Osteoporose

Was Patienten mit COPD zur Vorbeugung von Osteoporose tun sollten

Was Patienten mit COPD zur Vorbeugung von Osteoporose tun sollten
Patienten mit chronischer Raucherbronchitis (COPD) haben ein erhöhtes Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) und sollten daher bestimmte Vorsorgemaßnahmen befolgen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover. COPD ist eine entzündliche Erkrankung, die chronisch und systemisch ist - das heißt, sie ist nicht heilbar und kann außer der Lunge noch weitere Körperorgane betreffen, wenn man nichts gegen sie unternimmt, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS und Direktor der Pneumologischen Klinik Waldhof Elgershausen in Greifenstein.Neben der systemischen Entzündung, die das Osteoporose-Risiko offenbar direkt erhöht, kommen bei COPD-Patienten meist noch weitere Risikofaktoren hinzu wie Rauchen , fehlende körperliche Bewegung und oft auch eine mangelhafte Ernährung. Gleichzeitig verringern bestimmte Medikamente (so genannte orale Kortikoide, die Patienten mit schwerer COPD über längere Zeit in Tablettenform einnehmen müssen), die Knochendichte

Knochenverlust bei Rauchern doppelt so groß wie bei Nicht-Rauchern
Rauchen führt zu einer mangelhaften Versorgung des Knochengewebes und schädigt so die Knochen. Der jährliche Knochenverlust ist bei Rauchern etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern, betont Morr. Auch Bewegungsmangel, zu dem viele COPD-Patienten aufgrund ihrer Atemnot bei körperlicher Belastung neigen, ist eine wesentliche Ursache für die Entwicklung der Osteoporose. Daher sollte unbedingt auf das Rauchen verzichtet werden und gleichzeitig ein regelmäßiges Bewegungsprogramm in den Alltag integriert werden. Geeignet sind alle Aktivitäten, die die Muskulatur beanspruchen und dadurch zu einem Aufbau von Knochenmasse beitragen. Das kann zum Beispiel ein gezieltes Krafttraining sein, aber auch regelmäßiges Spazierengehen fördert den Knochenaufbau

Mit bewusster Ernährung gegensteuern
Zur Vorbeugung einer Osteoporose sollte man auch bewusst auf die Ernährung achten. Hier gilt es, sich Kalzium- und Vitamin-D-reich zu ernähren, aber Phosphate und Oxalsäure zu meiden, erklärt Morr. Empfehlenswert sind daher Milchprodukte wie Hartkäse und Joghurt sowie bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl und Fenchel, die viel Kalzium enthalten. Vitamin D ist reichlich vorhanden in Fisch, Eiern, Milch und Butter. Außerdem wird es vom Körper mit Hilfe der UV-Strahlung selbst gebildet, daher sollte man täglich mindestens eine halbe Stunde draußen im Tageslicht verbringen. Phosphate vermindern die Verfügbarkeit von Kalzium für die Knochen. Daher sollte auf zu viel Fleisch und Wurst, Schmelzkäse und Softdrinks wie Coca-Cola verzichtet werden. Auch Oxalsäure ist ein Kalzium-Räuber, der sich vor allem in schwarzem Tee, Kakaopulver und Spinat findet.

Spezielle Fraktur-Prophylaxe in schweren Fällen
Bei Patienten mit schwerer COPD, die länger als drei Monate ein orales Kortikoid einnehmen müssen, bekommen etwa 30 bis 50 Prozent der Betroffenen eine Osteoporose. Dabei ist der Verlust an Knochenmasse in den ersten drei bis zwölf Monaten der Behandlung besonders hoch, berichtet Morr. Daher wird bei einer solchen langfristigen Kortikoidtherapie von Anfang an eine spezielle Fraktur-Prophylaxe verordnet, die den Patient ausreichend mit Calzium und Vitamin D versorgt. Sollte die Knochendichte bereits stark verringert sein, können zusätzlich spezielle Medikamente zur Osteoporose-Therapie (so genannte Bisphosphonate) verordnet werden.


Quelle:Lungenärzte im Netz

Link: Was Patienten mit COPD zur Vorbeugung von Osteoporose tun sollten
Datum: 06.10.2011 - Kategorie: Allgemeines

MRSA: Neues Antibiotikum stoppt Klinik-Keime

MRSA: Neues Antibiotikum stoppt Klinik-Keime
München (netdoktor.de) - Sie lauern in vielen Kliniken und Pflegeheimen - Bakterien, gegen die gängige Antibiotika machtlos sind. Forscher suchen fieberhaft nach Alternativen. Jetzt ist ein deutsch-britisches Team offenbar fündig geworden. Es konnte die Wirkweise eines neuartigen Antibiotikums entschlüsseln, das auch multiresistente Erreger wie den gefürchteten MRSA-Staphylococcus aureus abtötet.

Bestimmte winzige Eiweißstoffe, sogenannte Acyldepsipeptide (ADEPs) entfalten offenbar eine durchschlagende antibiotische Wirkung. Sie führen zur Fehlsteuerung eines speziellen Bakterienenzyms (ClpP-Protease). Dieses sorgt normalerweise dafür, dass defekte Bakterieneiweiße recycelt werden. Das neuartige Antibiotikum setzt diesen von dem Baktereinenzym normalerweise streng kontrollierten Prozess außer Kraft. Das führt dazu, dass auch gesunde Eiweiße abgebaut werden. Nach und nach gerät der gesamte Zellstoffwechsel durcheinander. Zellteilung und Vermehrung der Erreger wird dadurch unmöglich. Das konnten die Wissenschaftler mithilfe eines hochauflösenden Fluoreszenzmikroskops beobachten.

Das neuartige Antibiotikum wirkt nicht nur gegen antibiotikaresistente Keime sondern auch gegen Streptokokken, die zum Beispiel Mittelohr-, Lungen-, oder Hirnhautentzündungen auslösen können. Auch Enterokokken, die unter anderem zu Harnwegsinfekten, Blutvergiftung oder Entzündungen der Herzinnenhaut führen können, sprechen auf den neuen Wirkstoff an.

"Zurzeit befinden sich die ADEPs allerdings noch im Stadium der Grundlagenforschung", erklärt Heike Brötz-Oesterhelt, Leiterin des Forschungsprojekts. Bis zur Markteinführung könnten demnach noch acht bis zehn Jahre vergehen.

In früheren Studien hatten die Wissenschaftler bereits gezeigt, dass die neuen Antibiotika gegen bestimmte Bakterien wirken. Bislang war aber unbekannt, wo genau diese Substanzen angreifen und ihre antibiotische Wirkung entfalten. (kr)

Quelle: Sass P. et al.: Antibiotic acyldepsipeptides activate ClpP peptidase to degrade the cell division protein FtsZ. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), doi: 10.1073/pnas.1110385108

Link: MRSA: Neues Antibiotikum stoppt Klinik-Keime
Datum: 05.10.2011 - Kategorie: COPD

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen

Je mehr Exazerbationen ein COPD-Patient erlebt, desto schlechter ist die Langzeitprognose. Daher gilt es, das Aufflammen der Bronchitis zu verhindern!

Alle Register ziehen, um Exazerbationen zu vermeiden, lautet eine Botschaft aus den aktuellen COPD-Studien. Einige neue Therapieoptionen gibt es zudem; zum Teil erstaunliche, die auf die Steigerung des Herzzeitvolumens setzen.

Eine multizentrische Studie aus Frankreich an 433 Patienten machte die Bedeutung der Symptome Husten und Auswurf für Exazerbationen deutlich. Bei den 321 COPDlern mit Husten und Auswurf verzeichnete man in 55% häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr), bei den übrigen nur in 22%. Und das hat prognostische Bedeutung, wie eine weitere Untersuchung an 2000 Patienten unterstreicht:

Die Frequenz des COPD-Aufflammens korreliert mit dem Lungenfunktionsverlust.
Der wichtigste Risikofaktor für weitere Ausbrüche ist die Exazerbation selbst, was die These eines Exazerbations-Phänotyps stützt, schreiben Dr. Andreas Jerrentrup von der Universitätsklinik Marburg und Kollegen im Klinikarzt.

Exazerbationen vermeiden senkt die Mortalität
Da das Aufflammen der chronischen Bronchitis wesentlich zur Mortalität beiträgt, appelliert der Experte an seine Kollegen, alle Instrumente zur Senkung der Exazerbationsfrequenz einzusetzen.

Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige spannende Entwicklungen sowohl im Bereich der pharmakologischen als auch der nicht pharmakologischen Therapie. Als erster Vertreter der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren wurde 2010 Roflumilast zugelassen. Seine Indikation: Dauertherapie bei Patienten mit schwerer COPD und chronischer Bronchitis sowie häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit, begleitend zur bronchodilatatorischen Therapie.

Bronchodilatatoren mit Roflumilast kombinieren
Während in Studien bei unselektierten Patienten mit schwerer COPD die Exazerbationsfrequenz nicht signifikant zurückging, sank die Rate der Bronchitisausbrüche bei COPD-Patienten mit mindes­tens einem schweren Aufflackern im vergangenen Jahr (steroid- bzw. hospitalisierungspflichtig) um 17%. Roflumilast wirkt über ein breites Spektrum antiinflammatorischer Effekte, informiert Dr. Jerrentrup.

Lang wirksame Betamimetika, wie Indacaterol und Tiotropium, haben sich bewährt

Eine weitere Neuheit im pharmakologischen Armamentarium: Indacaterol. In einer Studie an mehr als 1600 COPD-Patienten hat es sich als erstes inhalierbares 24 Stunden lang wirksames Beta-2-Mimetikum bewährt. In dieser Studie konnte sowohl Indacaterol (150 oder 300µg einmal täglich) als auch inhaliertes Tiotropium (18µg täglich) die FEV1 nach zwölf Wochen gegenüber Placebo deutlich bessern. Im Hinblick auf die Compliance stellt das neue einmal täglich zu applizierende Betamimetikum ebenfalls eine Bereicherung dar, meint der Experte. Dass sich bessere Adhärenz günstig auf die Prognose auswirkt (Mortalität), konnte die TORCH1-Studie an 6000 Patienten jüngst erneut belegen.

Als ungewöhnlichen neuen Ansatz stellt Dr. Jerrentrup die Implantation einer peripheren AV-Fistel zwischen A. und V. iliaca externa vor. Diese funktioniert wie ein Dialyseshunt und hebt die zentrale Sauerstoffsättigung etwas an. AV-Fistel zur besseren Oxygenierung des Blutes Hierauf reagieren die Lungengefäße sensitiver als die Gefäße des großen Kreislaufs mit einer Senkung des Widerstands, es resultiert ein überproportionaler Anstieg des Herzzeitvolumens.

AV-Fistel lässt den Sauerstoffgehalt des Blutes ansteigen

Kann die kranke Lunge dieses Volumen noch genügend oxygenieren, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zu 30%, so die Theorie. Erste im vergangenen Jahr vorge­stellte Studien belegen einen güns­ti­gen Einfluss der AV-Fistel auf die Leistungsfähigkeit der Bronchi­tiskranken.

Zurzeit wird die in Deutschland zugelassene Therapie im Rahmen mehrerer Studien an Patienten mit COPD in den Stadien III und IV angewandt. Keiner der Teilnehmer kommt für die Lungenvolumenreduktion oder Transplantation infrage.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten: beatmen und endoskopisch operieren
Weitere neue nicht medikamen­tö­se Behandlungsoptionen bieten die chronische nicht invasive Beat­mungstherapie sowie die chirurgi­schen Verfahren. Letztere wurden in den vergangenen Jahren u.a. durch moderne endoskopische Techniken bereichert.

Quelle:medical-tribune.de / von Dr. Carola Gessner

Link: Mit neuen Therapien gegen die COPD kämpfen
Datum: 04.10.2011 - Kategorie: Allgemeines

Vitamin D-Mangel beeinflusst Atemwege bei Kindern mit Asthma

Vitamin D-Mangel beeinflusst Atemwege bei Kindern mit Asthma
London – Kinder mit niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen haben eine geringere Lungenfunktion und schwerere Ausprägungen ihrer Asthmaerkrankung als Kinder mit Vitamin-D-Konzentrationen im Normbereich.

Möglicherweise führen die niedrigen Vitamin D-Konzen­trationen zu strukturellen Verän­derungen der Atemwegsmuskulatur. Diese Entdeckungen machten Wissenschaftler um Atul Gupta von dem King’s College in London. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Fach­zeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (doi:10.1164/rccm.201107-1239OC).

Während die meisten Kinder mit Asthma mit niedrigdosiertem Kortison erfolgreich behandelt werden können, tritt bei etwa fünf bis zehn Prozent der Kinder mit einer Asthmaerkrankung keine Besserung durch dieses Medikament ein. Diese Kinder leiden an dem sogenannten schweren, therapieresistenten Asthma. Sie haben häufiger Asthmaanfälle, sind häufiger krank und benötigen außerdem häufiger medizinische Versorgung.

Die Forscher untersuchten in ihrer Studie insgesamt 86 Kinder. Von ihren Studienteilnehmern hatten 36 Kinder ein schweres therapieresistentes Asthma, 26 eine normale Asthmaerkrankung und 24 der Probanden waren Nicht-Asthmatiker. Die Wissenschaftler beobachteten bei den Kindern deren Vitamin D-Konzentrationen, die Medikamenteneinnahme und Exazerbationen. Außerdem entnahmen sie Zellproben aus den Atemwegen.

So entdeckten die Wissenschaftler, dass die Kinder mit einem schweren therapieresistenten Asthma signifikant niedrigere Vitamin D-Konzentrationen aufwiesen, häufiger an Exazerbationen litten und eine schlechtere Lungenfunktion hatten als die Kinder mit Vitamin D-Konzentrationen im Normbereich.

Gupta und seine Kollegen erklärten, dass ihre Studienergebnisse darauf hindeuten, dass niedrigere Vitamin D-Konzentrationen bei Kindern mit schwerem therapieresistenten Asthma zu einem Anstieg der glatten Muskelmasse der Atemwege führen könnten und so das Atmen erschwerten. Womöglich seien die Muskelveränderungen verhinderbar, wenn man die Vitamin D-Konzentrationen normalisiere, behauptete der Forscher. Es seien jedoch weitere Studien vonnöten, um diese These zu untersuchen.
Quelle:© hil/aerzteblatt.de

Link: Vitamin D-Mangel beeinflusst Atemwege bei Kindern mit Asthma
Datum: 30.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Antibiotika bei Bronchitis unnötig

Antibiotika bei Bronchitis unnötig
Ärzte Zeitung, 30.09.2011
Ob weiß, gelb oder grün - selbst bei verfärbtem Sputum im Rahmen einer akuten Bronchitis bringen Antibiotika meist keine Vorteile. Denn eine Verfärbung des Sputums ist kein Beweis für einen bakteriellen Infekt. Auch Viren sind dazu in der Lage. Das belegen jetzt britische Forscher in einer aktuellen Studie.

NEU-ISENBURG (MUC / eb). Obwohl eine akute Bronchitis meistens durch Viren verursacht wird, verordnen viele Ärzte ein Antibiotikum. Somit erhalten viele Patienten mit akutem Husten unnötigerweise Antibiotika.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine antibiotische Therapie sind die klinische Präsentation des Patienten und das Vorhandensein von bestimmten Symptomen ausschlaggebend.

Nun wurde in einer Studie untersucht, welchen Einfluss ein verfärbtes Sputum auf das Verschreibungsverhalten hat und ob die Antibiotikagabe bei gelblichem oder grünlichem Auswurf den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst.

13 Symptome wurden erfasst und analysiert
In einer prospektiven Erhebung in 13 europäischen Ländern haben jetzt britische Forscher die klinischen Daten zur Behandlung und zum Verlauf von 3402 Patienten erhoben, die sich wegen eines akuten Hustens oder eines tiefen Atemweginfekts in einer Hausarztpraxis vorstellten (Eur Respir J 2011; 38: 119).

Neben einer Einschätzung des Allgemeinzustands wurden 13 Symptome, zum Beispiel Husten, Auswurf, Fieber, Dyspnoe, Sputumproduktion und -farbe erfasst und jeweils in vier Kategorien eingeteilt. Aus diesen Angaben wurde ein Score ermittelt, der die Schwere der Symptome widerspiegelt.

Der klinische Verlauf wurde anhand von Patiententagebüchern erfasst, die eine tägliche Selbsteinschätzung des Patienten bezüglich der 13 wichtigsten Symptome abgefragt haben. Darüber hinaus wurde bei Sputumproduktion die Farbe erfasst (klar, weiß, gelb oder grün). Von 2419 Patienten lagen vollständige Angaben vor.

Bei der Gesamteinschätzung "feeling generally unwell" fanden die Autoren eine gute Übereinstimmung zwischen der Einschätzung der Ärzte und der Selbsteinschätzung der Patienten am ersten Tag.

Übereinstimmung bei "feeling generally unwell"
Obwohl sich keine Assoziation zwischen dem Vorliegen von verfärbtem Sputum und der Schwere der Symptome finden ließ, auch nicht wenn die Gesamtsituation als "feeling generally unwell" eingeschätzt wurde, erhielten Patienten mit purulentem Auswurf signifikant häufiger ein Antibiotikum als Patienten ohne relevante Sputumproduktion.

Bei allen Patienten kam es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden nach sieben Tagen, unabhängig von einer antibiotischen Behandlung. Auch bei Patienten, die purulenten Auswurf hatten, als schwer erkrankt eingeschätzt wurden oder bei denen sogar beides zutraf, war kein Vorteil einer Antibiotikagabe zu finden.

Bei Patienten mit akutem Husten veranlasste das Vorliegen von gelblich oder grünlich verfärbtem Auswurf signifikant häufiger zur Verordnung von Antibiotika als klares oder weißliches Sputum, unabhängig von der Erkrankungsschwere. Allerdings hatten Antibiotika keinen Einfluss auf die Besserung der Symptome, auch nicht bei Patienten mit verfärbtem Sputum.

Verfärbung des Sputums durch MPO-Freisetzung
Diese gut geplante Studie liefert interessante Einblicke in die Praxis und die Behandlung von Patienten mit akutem Husten, kommentiert Dr. Sebastian Ott aus Bern (PneumoNews 2011; 4: 11). Weitläufig werde das Vorliegen von purulentem oder verfärbtem Auswurf als deutliches Zeichen einer bakteriellen Infektion gewertet.

Deshalb werde hieraus oft die Indikation zur Verordnung von Antibiotika abgeleitet. So auch in der vorliegenden Studie.

Die Verfärbung des Sputums entsteht bei Atemwegsinfektionen meist durch die Freisetzung von Myeloperoxidasen (MPO) aus neutrophilen Granulozyten. Allerdings kann auch im Rahmen von viralen Atemwegsinfektionen vermehrt MPO freigesetzt werden.

Eine Studie in Allgemeinpraxen ergab, dass 56 Prozent der Patienten mit akutem Husten gelblich oder grünlich verfärbten Auswurf hatten. Allerdings konnte nur bei 20 Prozent von ihnen ein bakterieller Erreger kulturell isoliert werden.

Gelblich oder grünliches Sputum - liefert keinen Beweis für bakteriellen Infekt
Deshalb darf eine gelbliche oder grünliche Verfärbung des Sputums im Rahmen einer akuten Bronchitis nicht als Beweis für einen bakteriellen Infekt angesehen werden, zumal Viren hier die häufigsten Verursacher sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Autoren selbst bei Patienten mit verfärbtem Auswurf keinen Vorteil einer antibiotischen Behandlung finden konnten.

Unnötige Antibiotikatherapien gewähren der zunehmenden Resistenzentwicklung Vorschub. Deshalb sollten Antibiotika bei akutem Husten im Rahmen einer tiefen Atemwegsinfektion bei Patienten ohne pulmonale Vorerkrankung mit Bedacht und zurückhaltend verordnet werden.

Dies gilt auch bei Vorliegen von gelblichem Auswurf. Wichtig ist es jedoch, Patienten mit einer ambulant erworbenen Pneumonie zu erkennen, da hier meist eine bakterielle Infektion vorliegt und eine frühe antibiotische Behandlung essenziell für den weiteren Verlauf ist.

Auch Patienten mit pulmonalen Vorerkrankungen, insbesondere schwerer COPD, können im Rahmen einer spezifischen Infektexazerbation mit purulentem Sputum von Antibiotika profitieren.

Quelle: Ärzte Zeitung.de, vom 30.09.2011

Link: Antibiotika bei Bronchitis unnötig
Datum: 30.09.2011 - Kategorie: Allgemeines

Genetische Grundlage der Lungenfunktion

Genetische Grundlage der Lungenfunktion
Forschern ist ein Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit gelungen. Sie haben 16 Regionen des menschlichen Genoms identifiziert, die direkten Einfluss auf die Gesundheit der Lunge nehmen.

Die Studie, die das SpiroMeta- und das CHARGE-Konsortium veröffentlicht haben, bedeutet einen Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit. Sie weist den Weg zu neuen Ansätzen für die Prävention und Therapie von Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), weil sie neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen der Entstehung häufiger Lungenerkrankungen erbringt. 16 häufig vorkommende genetische Varianten, die direkten Einfluss auf die Lungenfunktion haben, konnte die bisher größte epidemiologische Studie zur Lungenfunktion identifizieren: dazu wurden bei über 48.000 Individuen je 2,5 Millionen genetische Varianten untersucht und in unabhängigen Kohorten in über 46.000 Teilnehmern verifiziert.
Aus den Erkenntnissen sollen nun die Entstehungsmechanismen der Erkrankungen und konkrete Ansätze für Therapie und Prävention erarbeitet werden.
Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München beteiligten sich mit Daten der KORA-Studie. „Die KORA-Kohorte ist für große epidemiologische Untersuchungen dadurch interessant, dass die Teilnehmer besonders gut untersucht sind“, sagt Dr. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München. „Für die vorliegende Studie konnten wir unter anderem auf Daten zur Lungenfunktion zurückgreifen.“

Lungenerkrankungen wie die COPD und Asthma zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Ihre Ursachen sind bis heute vielfach nicht bekannt, die Heilung nicht möglich.

Link: Genetische Grundlage der Lungenfunktion
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